Giegengrüner Lärche

(Larix russica (Endl.))

Gültig ausschließlich für Deutschland.


Diese Webseite dient
der wissenschaftlichen Forschung nach Artikel 13 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union sowie dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland nach Art 5 (1) und (2).

Die „Sibirische Lärche“

wird häufig einerseits als Handelsbezeichnung für Sägeholz und sonstige Holzwaren verwendet, wobei sich hinter so bezeichneten Sägeholzsortimenten eine ganze Reihe von botanischen Lärchenarten verbergen können.

Im botanischen Kontext, also im engeren taxonomischen Sinne, kann es sich neben Larix russica (Endl.), Synonyme: L. sibirica auch um die östlich, = vor dem Ural, benachbart vorkommende L. sukaczewi, oder die westlich benachbart vorkommende L. gmelinii handeln.

Diese drei Arten sind m.E. schwer voneinander unterscheidbar und die Gebiete gehen ineinander über (Karte in Karlman 2010, Quelle s.u.). Es gibt auch Autoren, welche vertreten, dass unter den genannten Arten einige besser als eine Art zusammenzufassen wären.

Es gibt einen sehr bedeutenden Bestand sibirischer Lärche (Lindulovskaja Roschtscha) in Europa ganz im Westen Russlands nahe der finnischen Grenze und nahe der Ostsee:

https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%9B%D0%B8%D0%BD%D0%B4%D1%83%D0%BB%D0%BE%D0%B2%D1%81%D0%BA%D0%B0%D1%8F_%D1%80%D0%BE%D1%89%D0%B0 (einfach auf Deutsch übersetzen lassen).

Dieser Bestand ist m.W. vor ca. 300 Jahren begründet worden.

Er beinhaltet sibirische Lärche, die dort an der Ostsee bei St. Petersburg ausgesprochen überragende Wuchsergebnisse erzielt.

Der Bestand ist etwa 65 ha groß und war einst im Zuge der von Zar Peter I. befohlenen Schiffbauentwicklung als „Schiffsmast-Bestand“ angelegt worden.

Ich weiß, dass das Saatgut dafür von viel weiter östlich her beschafft worden sein soll.

Dieser Bestand ist in vielen europäischen Ländern in forstgenetischen Fachkreisen als Exot bekannt.

Da die St. Petersburger Forstakademie vor fast 200 Jahren begründet wurde und auch Deutsche dort wissenschaftlich im Auftrage des Zaren botanisch arbeiteten, habe ich die Idee, dass über diese Koinzidenz vielleicht damals auch Saatgut aus besagtem Bestand als Sibirische Lärche nach Deutschland – und nach Giegengrün – gekommen sein könnte?

Meyer Matthias, Tröber Ute, STAATSBETRIEB SACHSENFORST, Kompetenzzentrum für Wald und Forstwirtschaft

Referat 42 | Forstgenetik, Forstpflanzenzüchtung, Bonnewitzer Str. 34 | 01796 Pirna OT Graupa

Interessanter Aspekt

aus der 4ten Bundeswaldinventur (siehe Anlage): „Potentielle invasive krautige Pflanzen“ werden genannt: Kleinblütige Sprinkraut aus dem östlichen Sibirien, Riesen-Bärenklau aus Russland sowie Riesenknöterich, China.

Anscheinend gefällt diesen Neophyten das Klima bei uns, was vielleicht eine Korrelation „Gefällt“ bezüglich Larix russica (Endl.) zulässt. 

(Zudem interessant in dieser Anlage, die Baumartenzusammensetzung 71 % und 90 % des Holzbodens)